Luftkissenboot - durch Wasser mit hoher Geschwindigkeit
Ein Luftkissenfahrzeug, auch als Hovercraft bezeichnet, ist ein schiffsähnliches Schwebefahrzeug, das sich auf einem durch Hubgebläse erzeugten Kissen komprimierter Luft bewegt. Den Antrieb der Luftkissenboote stellt der Propeller dar. Die Geschwindigkeit solch eines Fahrzeugs reicht bis zu 150 km/h.
Geschichte der Luftkissenboote
Die Idee des Luftkissenfahrzeugs wurde zum Patent im Jahr 1875 angemeldet. Die Pläne von John Isaac Thornycroft, um die ersten Torpedoboote zu bilden, wurden aber nicht realisiert. Der Entwurf des Luftkissenboots wurde dann erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts weiterentwickelt. Nach den Experimenten mit leeren Zinnkannen einem Staubsauger und Küchenwaagen entstand ein Modell des Luftkissenfahrzeugs, das von seinem Ingenieur Christopher Cockerell mit dem Namen Hovercraft bezeichnet wurde. Das Gerät wurde 1955 patentiert. Seine vollwertige Version durchquerte schon 1959 den Ärmelkanal. Drei Jahre später wurde der erste Hovercraft-Passagierdienst gegründet. Die größten Hovercrafts konnten bis zu 418 Passagieren und 60 Autos befördern. Nach dem Bau des Eurotunnels unter dem Kanal wurden die Autofähren-Hovercrafts außer Dienst gestellt. Heutzutage werden Luftkissenfahrzeuge als Expeditionsfahrzeuge oder Hilfsfahrzeuge bei Rettungsdiensten und Feuerwehren eingesetzt. Sie werden auch im Militärbereich verwendet. Die Briten verfügen zum Beispiel über ein ganzes Bataillon mit Luftkissenbooten. Sie waren unter anderem in der Libyschen Wüste im Einsatz. In den USA dienen Hovercrafts als Transporter und ersetzen herkömmliche Landungsboote. Kleinere Luftkissenfahrzeuge werden auch als Sportgerät eingesetzt.
Arten von Luftkissenfahrzeugen
Vollhovercraft ist ein Fahrzeug, dessen Rumpf rundherum mit einer Schürze versehen ist. Das Luftkissen wird im umkleideten Bereich durch Gebläse aufgebaut. Auf diesem Luftkissen schwebt das Fahrzeug ohne dem Boden beziehungsweise Wasser zu berühren. Nur die Schürzen liegen leicht am Boden auf. Das Fahrzeug wird mit Propeller angetrieben. Die Steuerung erfolgt mit Luftrudern. SES (Surface Effect Ships) ist ein Schiff, das ähnlich der Katamaran-Bauweise über zwei Rümpfen verfügt. Die Lücke zwischen den Rümpfen ist jedoch durch flexible Schürzen aus Gummimaterial abgedichtet. In diesen Raum wird mit leistungsstarken Gebläsen permanent Luft geblasen. Dies bewirkt, dass das Fahrzeug sich teilweise hebt und bei schneller Fahrt über Wasser gleitet. Das SES wird mit Schiffspropellern angetrieben und mittels konventioneller Ruderblätter gesteuert. Die Sonderformen der Luftkissenfahrzeuge sind Bodeneffektgeräte, Schienenfahrzeuge, Hoverplattformen und Terraplane.